Das Therapieversagen der Wirbelsäulenoperation ist aktuell eine der größten Herausforderung der Wirbelsäulenchirurgie. In den letzten Jahrzehnten ist die Anzahl der Wirbelsäulenoperationen in unserem Land und auf der ganzen Welt exponentiell gestiegen. Leider führte dies auch zu einem Anstieg von Patienten mit einem schlechten Operationsergebnis.
Ungefähr 10-20% der operierten Patienten müssen sich in den folgenden 10 Jahren einer weiteren Operation unterziehen. In ca. 90% der Fällen kann man die Ursache des Misserfolges erkennen und kann daher behandeln.
Die häufigsten Therapieversagen bei Wirbelsäulenoperationen sind folgende:
- Foraminalstenose (Verengung der Nervendurchtrittstellen zwischen den Wirbeln) 25-29%.
- Schmerzen bei Bandscheibenvorfall 20-22%.
- Pseudoarthrose (ausbleibende Heilung nach Knochenbruch) 14%.
- Neuropatischer Schmerz 10%.
- Wiederauftretender Bandscheibenvorfall 7-12%.
- Facettenschmerz 3%.
- Iliosakralgelenk 2%.
Die Anamnese eines Patienten mit operativem Therapieversagen sollte besonders gründlich und vollständig erfolgen, um die aktuellen Symptome den Untersuchungsbefunden zuordnen zu können. Diese Anamnese erlaubt es zu entscheiden, ob eine erneute Operation notwendig ist oder ein andere Behandlung indiziert sind.
In den folgenden Gruppen ist eine Re-Operation indiziert:
- Rezidivstenose auf gleicher Wirbelkörperhöhe.
- Neu aufgetretene Stenose von Wirbelkörperhöhen die an schon operierte angrenzen.
- Unzureichende Dekompression einer Nervs.
- Ungünstige Positionierung der Instrumente.