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In diesem Kapitel versuchen wir zu erklären, was eine chirurgische Intervention für Sie bedeuten wird und erläutern, was Sie vor dem Eingriff  einer Wirbelsäulenoperation wissen sollten.

Wir haben so umfassend wie möglich alle Schritte vor, während und nach einem chirurgischen Eingriff der Wirbelsäule dargestellt, damit dem Patienten Angst und Unsicherheit vor der Operation genommen werden kann.


1. VOR DER OPERATION

  • Im Aufklärungsgespräch vor der Operation wird der in Ihrem Fall verantwortliche Traumatologe Ihnen alle Information bezüglich dem Eingriff geben. Haben Sie keine Scheu alle Fragen und Zweifel in Zusammenhang mit der Operation zu klären. Durch eine Kontaktaufnahme per email können nach dem Arztbesuch gerne aufkommende Fragen gestellt und beantwortet werden.
  • Um den Eingriff durchführen zu können, ist es notwendig, dass Sie uns Ihre schriftliche Einwilligung dazu geben.
  • Man wird Ihnen den Termin und Uhrzeit der Operation frühzeitig mitteilen.

2. IM KRANKENHAUS

  • Sie müssen mindestens zwei Stunden vor dem Eingriff in der Klinik stationär aufgenommen werden.
  • Im Fall, dass 2 oder mehr Operationen am selben Tag durchgeführt werden, erfolgt die zeitliche Reihenfolge nicht zufällig, sondern wird je nach Bedarf von Röntgenuntersuchungen, Implantationstyp, Komplexität etc. angepasst, um das Bestmögliche für die verschiedenen  Eingriffe zu erreichen.

PRÄOPERATIVE VORBEREITUNG

  • Sie sollten mindestens 8 Stunden vor der Operation nüchtern sein.
  • Das heisst weder essen noch trinken, absolut nüchtern.
  • Falls sie regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten sie sich an die Anweisungen der Anästhesieaufklärung halten.
  • Sie sollten am Operationstag vor der stationären Aufnahme duschen oder baden.
  • Sie werden eine antibiotische Prophylaxe, bestehend aus 2g Cefazolin (Penicillin-Derivat) erhalten. Bei bestehender Allergie informieren Sie bitte vorher die Krankenschwester.

3. DIE OPERATION

  • Die Dauer der Eingriffe variieren. Obwohl die eigentliche Operation normalerweise 2-3 Stunden dauert, muss man die Zeit der Anästhesievor- und nachbereitung noch hinzufügen: Sie werden an einen Überwachungsmonitor angeschlossen, und sobald die Anästhesie eingeleitet ist, wird man Sie im  Operationssaal auf dem Operationstisch lagern. Nach der Operation befinden Sie sich im Aufwachraum, um  Nachwirkungen der Narkose zu kontrollieren, sowie Schmerzen und mögliche Blutungen zu behandeln. Ungefähr 7-8 Stunden nach Verlassen Ihres Patientenzimmers werden Sie von der Operation dorthin zurückkehren.
  • Nach dem Eingriff wird Sie der Chirurg noch im Aufwachraum oder später in Ihrem Zimmer über den Verlauf der Operation informieren.

4. DIREKT NACH DER OPERATION

  • SCHMERZEN. Auf der Station wird man Ihnen die nötigen Schmerzmittel geben, um diese zu kontrollieren. Haben Sie keine Hemmungen das Personal um eine weitere Dosis zu bitten, wenn die Schmerzen anhalten.
  • ANTITHROMBOTISCHE PROPHYLAXE. Auf der Station wird man mit der antithrombotischen Prophylaxe mittels niedermolekularem Heparin beginnen. Die antithrombotische Prophylaxe sollte für 4 Wochen fortgeführt werden.
  • ANTIBIOTISCHE PROPHYLAXE. Die antibiotische  Standardprophylaxe beinhaltet eine Dosis präoperativ mit 2g Cefazolin (Penicillin-Derivat) und 3 Dosen mit 1g Cefazolin nach der Operation. Außerdem werden intraoperativ und am Folgetag 240g Genatamicin verabreicht.
  • Am nächsten Tag findet eine Kontroll-Blutuntersuchung statt, um den intraoperativen Blutverlust zu werten. Mit einer Durchführung einer weiteren Röntgenaufnahme wird sicher gestellt, ob die Implantate richtig platziert sind.
  • Drehbewegungen können zwar schmerzhaft sein, sind aber für die Wirbelsäule nicht schlecht. Sich in den ersten Stunden nach dem Eingriff zu drehen und zu bewegen ist eindeutig von Vorteil für Ihre Genesung.
  • Am zweiten postoperativen Tag wird man die Drainage entfernen (es sei den, sie fördert immer noch große Mengen).
  • Jeden Tag finden Visiten durch einen unserer Spezialisten statt, wobei sich der Arzt den Allgemeinzustand untersucht, Untersuchungen erklärt und Ihnen bei Ihren eventuellen Fragen und Problemen hilft.

5. KÖRPERLICHE AKTIVITÄT WÄREND DES STATIONÄREN AUFENTHALTES

  • Sobald Sie das Bett verlassen können, wird man sie dazu anhalten, häufig aufzustehen und zunächst imZimmer und später in den Krankenhausgängen umherzugehen.
  • Es werden eher viele kurze Spaziergänge empfohlen als wenige lange.
  • Es wird empfohlen, nicht längere Zeit zu sitzen. Man kann im Sitzen essen oder zur Toilette gehen, aber zum Lesen, Fernsehen oder bei längeren Besuchen sollte man sich besser ins Bett legen.

6. ENTLASSUNG

  • In der Regel findet die Entlassung zwischen dem 4. und 6. Tag nach der Operation statt, wobei folgende Kriterien immer erfüllt sein sollten: Hämodynamische Stabilität, zufriedenstellende Röntgenaufnahmen  und eine Schmerzkontrolle durch orale Medikation.
  • Bei der Entlassung werden Sie einen Entlassungsbrief erhalten,in dem die durchgeführte Operation mit dem eingesetzten Material beschrieben ist. In dem Brief wird die medikamentöse Therapie nach Entlassung angegeben sowie nötige Pflegehinweise. Man findet genaue Instruktionen für den Fall von Komplikationen.

7. FOLGENDE ARZTBESUCHE

  • In Ihrem Arztbrief finden Sie das Datum zum Entfernen der Fäden (kann durch Ihren Hausarzt oder Facharzt durchgeführt werden),in der Regel ca. 2-3 Wochen nach der Operation.
  • Ein weiterer Arztbesuch findet in der 6. postoperativen Woche statt. Meist ist dabei keine weitere Röntgenkontrolle nötig. Es wird ein aktueller Untersuchungsbefund erhoben und das Operationsergebnis überprüft. Ihr Traumatologe wird Ihnen Ratschläge und Hinweise für die Zukunft geben.
  • In der Regel finden nach drei Monaten, sechs Monaten, einem Jahr und dann jährlich weitere Arztbesuche mit Durchführung von Röntgenaufnahmen statt.

8. POSTOPERATIVE REHABILITATION

  • Sobald Sie nach Hause entlassen worden sind, sollten Sie schrittweise mit dem Gehen beginnen. Sie sollten in den ersten 2 Wochen in der Lage sein, mindestens 1km pro Tag zu laufen. Nach oben sind keine Limits gesetzt, solange keine übermäßige Schmerzen auftreten und die körperliche Aktivität des darauffolgenden Tages nicht einschränkt wird. Denken Sie daran, dass es besser ist, täglich 2-3 kleine Spaziergänge zu machen als gar keinen.
  • Ab dem zweiten Monat nach dem Eingriff sollte mit leichten Übungen zur Kräftigung der Muskulatur begonnen werden. Vermieden werden sollte das Beugen nach vorne, als auch das Heben von Gewicht. Es kann mit einer Reihe von Übungen für Bauch- und Rückenmuskulatur begonnen werden, die Sie passend zu Ihrer Erkrankung auf der Internetseite der „ Sociedad Española de Rehabilitación“  (www.sermef-ejercicios.org ) finden. Empfehlenswert ist mit der Zeit die Distanz der Spazierwege zu verlängern als auch mit einer leichten Sportart zu beginnen (Yoga, Pilates, Rückenschwimmen, Wassergymnastik).
  • Falls die Kontrolluntersuchungen in Ordnung sind, ist es ab dem dritten Monat  erlaubt, sich nach vorne zu beugen und kleine Gewichte zu heben.
  • Ein Jahr nach der Operation kann man zum aktiven Sport zurückkehren, wobei einige Sportarten, die mit Dreh- oder wiederholten Schlagbewegungen einhergehen (Tennis, Golf, Marathonlauf) nicht empfohlen werden.
  • Die Ausübung von regelmäßigem Rückenschwimmen und Training der Bauchmuskulatur kann sowohl vor Wirbelsäulenoperationen schützen als auch eine weitere Verschlechterung verhindern.
  • Falls noch weitere Fragen und Zweifel betreffend dem operativen Eingriff vorhanden sind, scheuen Sie sich bitte nicht, uns zu kontaktieren.